Julia Ertmer und Alexander Nikolopoulos werden nach ihrem Zieleinlauf wegen fragwürdigem Regelverstoß disqualifiziert - Herrenteam auf Grund der Strafe nur auf Rang 5 - "Oldie" Klaus Stutzer holt Titel
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Kanone "Kohr" holt Bronze |
Der Shortrack in Griesheim bei Darmstadt bleibt etlichen Ligateams in schlechter Erinnerung. Der Wettkampf, der Austragungsort für das dritte Saisonrennen der 3. Hessenliga und gleichzeitig Hessische Meisterschaft über die Sprintdistanz war, sorgte mit einer kaum kommunizierten Regel für etliche Disqualifikationen. Die – im Regelfall bei anderen Wettkämpfen – nahezu leeren Disqualifikationsprotokolle, lasen sich in Griesheim wie Romane. Darin vermerkt wurde „Überholen im Überholverbot“ als Grund für fast alle Athleten, die nachträglich mit der Disqualifikation belegt wurden. Im Normalfall erhält ein Disqualifizierter eine rote Karte und weiß, dass der Wettkampf für ihn gelaufen ist. In Griesheim erfuhren alle Athleten ihr Ausscheiden erst in besagtem Protokoll. Zur Vorgeschichte sei angemerkt, dass der Radkurs mit mehreren 180-Grad-Wendepunkten ausgestattet war. An einem dieser Punkte galt Überholverbot, obschon nicht ersichtlich war, warum diese Stelle gefährlicher war als die andren Wendepunkte. Darauf wurde weder in einer Wettkampfbesprechung und auch nicht in der online einzusehenden Ausschreibung hingewiesen. Lediglich auf einem zweiseitigen Infoblatt, dass jeder Athlet zur Ansicht am Rennmorgen erhielt in einem Beutel voller Werbeflyer und dem wichtigen Zeitmesschip, wurde im Fliestext dieses Überholverbot genannt. In der Hektik der Vorstartatmosphäre ist so ein Infozettel eine Lektüre, die zwar generell Pflicht des Sportlers, aber im Normalfall in einer vor dem Schwimmen stattfindenden Wettkampfbesprechung eher zu thematisieren ist.
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Eigentlich Rang 4, in diesem Drama Bronze |
So kann der TV Bad Orb von zwei Hessenmeistern sprechen, die gar keine „mehr“ sind. Denn alle beide Tagessieger, Julia Ertmer im Frauenfeld und Alexander Nikolopoulos im Feld der 3. Hessenliga wurden für ihre Aufholjagden, in deren Folge Tagessiege standen, für ein Überholen an besagtem Wendepunkt nachträglich disqualifiziert. Glück im Unglück hatten Adi Kohr und Jürgen Metzler, die beide in ihren Altersklassen den Bronzerang bei den Hessenmeisterschaften errangen und an dem weder durch Streckenposten oder aber deutlich lesbaren Schildern gekennzeichneten Überholverbotsbereich zufälligerweise nicht zum Überholen angesetzt hatten. Ein Geschmäckle hat der Titel gerade für Metzler, denn – die disqualifizierten Sportler einbezogen – hätte sich Metzler mit dem 4. Rang begnügen müssen.
Die Schar an Einsprüchen und Unmutsbekundungen nahm nach dem Rennen nicht ab. Veranstalter und Schiedsgericht schoben den schwarzen Peter hin und her. Was bleibt ist ein fader Beigeschmack bei einem eigentlich herrlich schnellen Wettkampfkurs und die Frage, ob der Veranstalter hoffentlich die richtigen Schlüsse aus dieser Flut an Disqualifikationen zieht.
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Oldie, but Goldie: Hessenmeister Klaus Stutzer |
Das Team des TV Bad Orb wurde in der Besetzung Eric Rainer, Adi Kohr, Marco Weisbecker, Jürgen Metzler, dem disqualifizierten Alex Nikolopoulos durch die Strafe von Nikolopoulos leider nur 5. in der Tageswertung. Vor der Disqualifikation hatte sich das Team auf Platz drei freuen dürfen, für kurze Zeit wohlgemerkt. Damit scheinen die Aufstiegsaussichten auf eine Minimalchance geschrumpft.
Peter Amend schrammte mit seinem 4. Rang bei den Hessenmeisterschaften knapp am Podium vorbei. Frisch gebackener Hessenmeister hingegen darf sich Oldie Klaus Stutzer nennen. Er verwies die Konkurrenz in der Altersklasse „70+“ auf die Plätze und und komplettierte das Starterfeld der Triathlonabteilung des TV BAD ORB mit dem einzigen Hessenmeistertitel, der für immer bleibt.
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