Vier Orber Triathlonteams feiern Saisonauftakt beim Woogsprint in Darmstadt

Regionalligadamen holen Tagessieg - Regionalliga Herren auf Platz 6 - Beide zweite Mannschaften auf Rang 8 in ihren Ligen - Julia Ertmer schnellste in der Liga - Eric Rainer und Aldona Lyschik mit großem Herz auf noch größerer Bühne
Ein butner Haufen: 4 Teams beim Woogsprint
"Ein Wechselbad der Gefühle", so beschreibt Abteilungsleiter Jürgen Metzler in seinem Feedback zum Ligaauftakt beim Woogsprint in Darmstadt den Auftritt der vier Mannschaften des Teams Spessartchallenge TV Bad Orb. Am Morgen gingen die zweiten Mannschaften auf die Strecke, die mit einem 750m Schwimmen im Naturbad "Woog" gestartet wurde. Danach folgte für alle Ligen ein 20km Radfahren mit der Besonderheit, dass das Windschattenfahren hinter und mit den Konkurrenten - sonst ein "No Go" im Triathlon - beim diesjährigen Woogsprint explizit erlaubt war. Dadurch entstanden teilweise große Pulks, die sich ordentlich pushten. Am Ende kam dann ein knallharter Auscheidungslauf, das bei heißen Temperaturen den Athleten 5km lang alles abverlangte. 
Wendepunkt Radstrecke
Das zweite Herrenteam, angetreten mit Jürgen Metzler (16.), Michael Rademacher (26.), Marco Weisbecker (27.), Sebastian Heinl (32.) und Jean-Marc Paczarkowski (49.), konnte mit den ersten vier Athleten zwar eine kompakte Teamleistung abliefern. Enttäuscht war die Truppe etwas mit dem Abschneiden in der Teamwertung: Mit Platz 8 der 12 Teams in der zweithöchsten Hessenliga merkt die Truppe, dass es nach drei Aufstiegen in Folge, nun nicht mehr ganz so leicht ist, Topplatzierungen zu landen. "Uns werden die kommenden Rennen mehr liegen, bei denen wieder Windschattenverbot herrschen wird. Die guten Schwimmer haben dann den Vorteil des gemeinsamen Radfahren nicht mehr und wir traditionell starken Radfahrer aus Orb können besser unsere Trumpfe ausspielen", so Teamkapitän Sebastian Heinl nach dem Rennen. 
Flo mit 16:45min auf 5km Orbs schnellster!

Die zweite Damenmannschaft tat es den "Buben" gleich und landete ebenfalls auf Rang 8 im Endklassement. Stark ersatzgeschwächt trat das Team mit Katharina Kreit (7.), Julia Hündersen (22.)  und Hannelore Heinl (40.) an. Die eigentlich zur Stammformation gehörende Julia Karrasch fiel nach einem Trainingssturz am letzten Wochenende aus. Ersatz stand nicht zur Verfügung, so dass das Team mit der Mindeststarteranzahl von drei Athletinnen auf die Strecke gehen musste und tapfer kämpfte. So sprang am Ende das bestmögliche Ergebnis heraus, das an diesem Tag möglich war. 

Besser erging es den Regionalligateams; und das, obwohl man dies gerade für die Herren nicht hätte erwarten können. Noch schlechter standen die Vorzeichen bei Bad Orbs erster Herrengarde. Mit Jan Grießmann und Jörn Gabler fielen gleich zwei fest eingeplante Stammkräfte krankheits- und berufsbedingt aus. Obendrein erlitt Top-10-Garant Michael Lik ebenfalls einen Radstruz im Training und ging arg gehandicapt an den Start. Bei den Reigionalligadamen kam ebenfalls alles anders als geplant. Mit Laura-Sophie Usinger fiel auch den Vorzeige-Athletinnen des TV Bad Orb eine Stammkraft in der Woche vorm Renntermin wegen Krankheit aus. 
Aldona Lyschik & Eric Rainer im Ziel

Mit einer besonderen Teamtaktik holten die beiden ersten Mannschaften bei heißen äußeren Bedingungen die Kohlen für den TV Bad Orb aus dem Feuer und konnten die besten Teamplatzierungen landen. Bei den Herren rückte mit Adi Kohr ein erfahrener und bekanntlich schneller Schwimmer in die Mannschaft. Er sollte versuchen, mit einem starken Auftritt in der ersten Disziplin eine Radgruppe zu ergattern und dem Team zu einer guten Auftaktplatzierung zu verhelfen. Kohr, eigentlich unter der Woche noch fest eingeplant im zweiten Team, stellte sich in den Dienst der ersten Mannschaft und legte ein sensationell gutes Rennen hin. Diese Taktik ging auf. 
Die beiden anderen taktischen Finessen wirkten zunächst etwas kurios. Denn mit Eric Rainer und Aldona starteten zwei Athleten auf der großen Bühne, die sich beide definitiv wohler in unteren Ligen fühlen. Für beide war klar, dass sie leistungsmäßig über ihre Grenzen gehen müssen, um nicht abgehängt zu werden. Ihnen war die Streichwertung nahezu sicher. Diese Taktik bescherrte den beiden zweiten Teams jedoch bessere Chancen und den beiden ersten ein Back-Up, welches im Fall eines Ausfalls greifen würde, damit das Team noch die Mindestzahl an nötigen Wertungsathleten ins Ziel bringen würde. Beide - Lyschik und Rainer - stellten sich mit ihren Auftritten in deutschlands dritthöchsten Triathlonliga aufopferungsvoll in den Dienst ihres Vereins. 
Und ganz so schlimm wie befürchtet wurde es für beide während des Wetkampfs gar nicht. Lyschik ließ zumindest bei den ersten beiden Disziplinen eine Athletin hinter sich und litt dann erst beim Laufen enorm. Rainer fand ebenfalls eine Radgruppe und konnte gewohnt stark laufen. 
Chrisitan Ries on the run
Am Ende stand damit für die Herren ein - unter diesen Bedingung sehr starker - 6. Gesamtrang. Mit dem gewonht sehr starken Florian Brosch (7.), dem seiner Verletzung trotzdenden Michael Lik (26.), Regionalliga-Rookie Christian Ries (31.) , Adi Kohr (35.) und Eric Rainer (57.) gelang eine unverhofft gute Vorstellung, die - insofern die ausgefallenen Athleten zeitnah zum Team hinzustoßen - Hoffnung auf mehr macht. 
Die Damengarde angeführt von der in dieser Saison noch ungeschlagenen Julia Ertmer (1.), Neumitglied Dana Wagner (3.) und dem senastionellen Auftritt von Elisabeth Hilfenhaus (8.) donnerte mit allen Wertungsathletinnen in die Top 10. Back-Up-Athletin Aldona Lyschik (27.) komplettierte - zwar als letzte Athletin der Regionalligawertung, aber dennoch zufrieden - die Teamleistung. 
Mit dem Tagessieg machten die Kurstädterinnen sofort dort weiter, wo sie vor ihrem Ausflug in die 1. Bundesliga aufgehört haben und hatten allen Grund zum Feiern. 

Parken verboten, Siegen erlaubt!
Aldona Lyschik und Julia Ertmer, letzte und erste in der Einzelwertung, aber gemeinsame Siegerinnen der Teamwertung schildern den Lesern ihre Eindrücke zum Ligaauftakt:
Aldona, was ist das für ein Gefühl, wenn man als eigentliche Ersatzfrau des zweiten Teams plötzlich aus taktischen Gründen in der Regionalliga zum Einsatz kommt?
Ich hatte die ganze Woche vorm Rennen ordentlich die Hosen voll. Erst dachte ich "Spinnt ihr, als mir die Taktik präsentiert wurde". Dann sagte ich mir, wenn es so sein soll und ich dem Team damit helfe, mache ich es. Die Hosen hätte ich auch in der Hessenliga voll gehabt und auch dort meine Last gehabt, mitzuhalten. Und so konnte ich heute sogar der zweiten Mannschaft helfen, denn dort konnte eine stärkere Athletin anstatt mir Plätze gut machen und wichtige Wertungspunkte sammeln.
Julia, du bist eine erfahrene Regionalligastarterin. Hättest du mit diesem Teamergebnis nach den schlechten Vorzeichen gerechnet?
Damit gerechnet klingt übertrieben, aber daran geglaubt schon. Ich weiß, wie gut wir alle drauf sind. Ich dachte schon, dass Dana und ich unter den ersten vier sein könnten und Elli im vorderen Drittel des Starterfeldes. Das kann für einen Sieg reichen. Dann ist es jetzt sogar noch besser gelaufen. Tolles Ergebniss fürs Team. Der Backup durch Aldona gibt der Mannschaft insgesamt einfach Sicherheit. Mit vier Athletinnen ist immer besser als zu dritt, denn es kann im Triathlon immer etwas passieren! 
Aldona, bist du mit deiner Leistung im Haifischbecken Regionalliga zufrieden?!
Ich bin total zufrieden. Ich war schneller als bei meinen Auftritten hier in Darmstadt als ich in der Hessenliga angetreten bin. Im Ziel war ich zwar als letzte aller Regionalligastarterinnen, das sollte nicht wieder vorkommen. Aber alles in allem hatte ich einen tollen Tag. Dass Julia, Dana und Eli für unseren Sieg im Team gesorgt haben und ich mit ihnen auf dem Podest gelandet bin, ist natürlich unfassbar.
Aldona im Windschatten
Julia, erneut ein Tagessieg fürs Team mit dir als schnellster Orberin! Vielleicht der unerwartetste bis dato? 
Der unerwartetste sicher nicht. Klar bleibt das immer spannend beim ersten Rennen, wenn man nicht weiß, was sich bei der Konkurrenz getan hat und wie das Rennen laufen wird. Ich wusste, dass eine sehr schnelle Schwimmerin aus Baunatal am Start sein würde. Aber ich habe auf meine Rad- und Laufleistung vertraut. Und durch die Umstellung meines Schwimmtrainings war der Abstand nach dem Schwimmen zur Baunatalerin gar nicht so groß wie gedacht und beim Laufen konnte ich sie dann stellen. Mit dreien von uns in der Top 10 haben wir eine tolle Teamleistung gezeigt. Und auch Aldona hat das toll gemacht in der Regionalliga. Das war kein leichter Job. 

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