Nachdem Florian Brosch seinen ersten wichtigen Wettkampf bei der Deutschen Meisterschaft im Duathlon sehr erfolgreich absolviert hatte, sollte der nächste Höhepunkt beim Bonn Mitteldistanz Triathlon (3,8 schwimmen rheinabwärts/ 60km Rad/ 15km Rad) an diesem Wochenende folgen. Ein traditioneller Wettkampf, der zum 26. Mal ausgetragen wurde und seit Jahren ein sehr hochkarätiges Feld anzieht. Der spektakuläre Auftakt findet normalerweise mit dem Schwimmstart von einer Fähre statt, die die Athleten stromabwärts des Rheins auf die 3,8km lange Schwimmstrecke schickt. Aufgrund der Niederschläge der letzten Wochen stand das Schwimmen in den letzten Wochen aufgrund des hohen Wasserstands, des mitgeschwemmten Treibguts und der Strömungsgeschwindigkeit auf der Kippe. Um die Sicherheit aller Athleten zu gewährleisten musste sich das Organisationsteam dann am Donnerstag für einen Duathlon entscheiden. Es mussten 15km gelaufen, 60km Rad gefahren und abschließend 7,5km gelaufen werden. Auch wenn sich der Bad Orber Athlet auf die Schwimmstrecke gefreut und seine gute Schwimmform schon in Gelnhausen und Darmstadt gezeigt hatte, reizte das neue Wettkampfformat den laufstarken Brosch.
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Dieses Mal kein Triathlon, sondern: Run - Bike - Run |
Angekommen in Bonn und mit Blick auf den Rhein konnte Brosch die Entscheidung nur zu gut nachvollziehen und bereitete sich mit gehörigem Respekt auf den Wettkampf vor. Aufgrund der hohen Starterzahl von 800 Starterinnen und Startern wurden die verschiedenen Startwellen mit einem Abstand von 90s auf die Laufstrecke geschickt. Da in der ersten Startgruppe nur Profis und die Starter der NRW Triathlonliga starten durften, ging es für Brosch mit 3min Abstand auf die erste Startgruppe auf die Strecke. Wichtig war hier das Gleichgewicht aus schneller Laufzeit und dem Aufsparen genügend „Körner“ für die anspruchsvolle Radstrecke durch das Siebengebirge sowie den abschließenden Lauf zu finden. Wer bei dem 15km Lauf zu schnell anläuft und den Körper frühzeitig übersäuert, wird spätestens beim Radfahren sehr viel Zeit liegen lassen. Broschs Trainer Uwe Widmann, selbst Ex Triathlon Profi, empfahl eine Laufzeit von 3.35min/km. Mit einer Durchgangszeit von 35min bei km10 konnte Brosch diese Vorgabe fast exakt umsetzen und unter den Top 3 seiner Startgruppe auf die Radstrecke gehen. Nach einer guten Radleistung auf der anspruchsvollen Radstrecke durch das Siebengebirge fand sich Brosch im vorderen Drittel der ersten Startgruppe wieder, wo es jetzt auf die abschließende 7,5km Laufstrecke entlang des Rheins ging. „Gefühlt bin ich extrem langsam gelaufen, konnte aber trotzdem weiterhin Starter überholen und musste mich selbst nicht überholen lassen. Leider hatte ich selbst keinen Überblick über meine aktuelle Platzierung.“ Nach kurzer Zeit im Ziel konnte Brosch dann die „bereinigte“ Ergebnisliste mit allen Nettozeiten einsehen und fand sich auf einem sehr starken 12. Gesamtplatz von über 800 Startern wieder. Der nur dreiminütige Abstand auf Platz 5 zeigt, dass das Starterfeld extrem stark besetzt war. Ebenfalls für eine starke Leistung Broschs spricht, dass er den Gesamtsieger der Deutschen Meisterschaften im Duathlon am heutigen Tag klar hinter sich lassen konnte, was Brosch einerseits mit der längeren Gesamtdistanz und andererseits mit der deutlich profilierteren Radstrecke begründet. Fraglich ist, was für Brosch möglich gewesen wäre, wenn er mit den weiteren Profis und Ligastartern in der ersten Startgruppe und somit in direkter Konkurrenz hätte starten dürfen. „Die letzten Prozent lassen sich natürlich leichter mobilisieren, wenn man in direkter Konkurrenz startet. Aber das ist alles Spekulation. Trotzdem werde ich beim nächsten Start auf alle Fälle nachfragen, ob ich in der ersten Startgruppe starten kann.Nichts desto trotz bin ich aufgrund der kurzen Abstände nach vorne sehr zufrieden. Jetzt hoffe ich auf eine schnelle Regeneration, da am kommenden Wochenende der nächste Ligawettkampf beim Mittelmoseltriathlon in Zell an der Mosel mit dem Regionalligateam des TV Bad Orb Team Spessartchallenge ansteht.“
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