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Alex am ersten Anstieg |
Ganau wie der Norseman Xtreme Triathlon ist der Embrunman bei weitem nicht so bekannt wie der Ironman auf Hawaii oder in Frankfurt. Er gehört eben nicht zur großen Ironmanserie. Trotzdem gibt es diese Monster unter den Langdistanztriathlons nun schon seit 30 Jahren. Monster deshalb, weil die Strecken im malerisch schönen Frankreich fordernder fast nicht sein könnten: ja, wie immer ist das Schwimmen über 3,8km flach, dann aber warten nicht die üblichen kleinen Hügel auf der Radstrecke von 190km. Im Gegenteil, hier türmen sich vor den Athleten Bergpässe auf, die dem geneigten Radsportfan das Wasser im Munde zusammenlaufen und ihn vor Ehrfurcht erstarren lassen. Der höchste von ihnen ist der Col d’Izoard, Passhöhe 2361m. Bis dahin aber müssen die Triathleten erst mal eine Auffahrt von mehr als 30km überwinden, nur um nach der folgenden Abfahrt gleich den nächsten Berg vorgesetzt zu bekommen. So geht es dann weiter, bis die Athleten 190km im Sattel zurückgelegt haben. Auch der abschließende Marathon hat es mit mehr als 400 Höhenmetern mehr als in sich. Und ganz eigentlich ist Alex für solch ein Rennen mit seinen 1,86m und einem Renngewicht von knapp über 80kg gar nicht gemacht. Dominiert wird das Rennen seit Jahren von spanischen und französischen Leichtgewichten, die kaum mehr als 60kg auf die Waage bringen. All das aber konnte den traditionell starken Radfahrer nicht davon abhalten dieses Rennen unbedingt angehen zu wollen. Also ordnete er das Jahr 2013 gänzlich dem Projekt Embrunman unter. Zur Vorbereitung nahm er alle angefallenen Überstunden auf einmal und konnte sich so in den letzten sieben Wochen vor dem Rennen ganz dem (Rad)Training verschreiben. Überliefert ist dabei die unglaubliche Trainingseinheit, bestehend nur aus der Auffahrt auf den Großen Feldberg im Taunus, 12 Kilometer lang, 550 Meter Höhendifferenz. An sich nicht schlimm, unglaublich aber, wenn man das an einem Tag zehn Mal macht.
Gut vorbereitet also ging Alex das Rennen an, insgeheim wohl mit dem Ziel, an die 10:30h Gesamtzeit heranzukommen - rausgelassen hat er selbst das allerdings nie. Das sollte im Vergleich mit vergangenen Jahren wohl für eine Platzierung in den Top10 der rund 1.500 Startern reichen. Ein großes Ziel, aber nicht unerreichbar, war die Einschätzung der Teamkollegen.
Das Schwimmen am Renntag war dann in 1:04h schnell abgehakt und es ging an die 190 Radkilometer. Dort legte Alex dann ordentlich los und fuhr schon auf dem ersten 19km langen Teilstück von Rang 240 in die Top50 vor. Immer weiter arbeitete er sich die Berge hoch, immer weiter im Feld nach vorn. Nach den letzten der knapp 5.000 Höhenmetern und wieder am See angekommen hatte er sich auf den 11. Gesamtrang vorgearbeitet und schnürte die Laufschuhe. In nur 6:11h hatte er die Asphaltblasen der Seealpen mit der siebtschnellsten Radzeit aller starter plattgedrückt.
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Alex mit dem Rad, für das der Izorad nur eine Asphaltblase ist |
Was normalerweise in solchen Rennen der Radmonster von TV Bad Orb folgt ist, ein steter Kampf darum, nicht allzu viele der auf dem Rad gewonnen Plätze wieder herzugeben. Diesmal aber hatte sich Nikolopoulos die Kräfte perfekt eingeteilt und machte auf der Marathonstrecke sogar Plätze gut. Einige der vor ihm platzierten Athleten fielen ihrem zu hohen Radtempo zum Opfer und wurden teils weit nach hinten durchgereicht. Nikolopoulos aber hielt stur seine Geschwindigkeit von knapp 4:45min/km und beendete den Marathon in nur knapp über 3:20h, Endzeit 10:43:15h. Dass er damit gar bis in die Top 10, genauer auf Platz 8 vorlaufen konnte, hätte wohl auch er selbst nicht wirklich geglaubt.
Da kann man sich auch mal „entspannt“ zurücklehnen:
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Feddisch! |
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