
„Keine 10 Pferde“, meinte ich früh morgens am vergangenen Sonntag , es goss wieder mal aus Kübeln, zu meiner anderen Hälfte, „bringen mich heute in den Niddapark. Im Niddapark stand am Sonntag der Nikolausduathlon an & bei fünf Grad und Dauerregen wollte ich nicht wirklich zum zugucken hinfahren. Als es dann aber gut eineinhald Stunden vorm Start des Rennens aufklarte, packten wir uns dick ein und machten uns mit einem Mannschaftssatz an Nikolausmützen auf nach Ginnheim. Heimlich hatten wir gehofft, dort trotz trockener Witterung eine richtige Schlammschlacht mitansehen zu dürfen wie 2009, aber das Frankfurter Grünflächenamt hatte uns einen Strich durch die Rechnung gemacht: Im letzten Jahr sind offensichtlich sämtliche Wege im Niddapark neu geschottert worden und nix war’s mit der Dreckschleuderparade. Eher gesittet ging es zu auf den Strecken von 5km laufen, 22km Waldwegradeln und noch Mal 2,5km laufen. Bei den Männern war das Rennen schon entschieden, bevor der Startschuss fiel, Rudolf (kein Scherz) von Groth war am Start und sollte das Rennen locker nach hause laufen, wenn er denn keinen Plattfuß kassierte. So kam es dann auch, hinter ihm lief mit seinem Teamkollegen von den Skills 04 Frankfurt auch einer der üblichen Verdächtigen ein. Nur auf Platz zwei kam ein uns Unbekannter Berliner. Mal etwas Abwechslung im Männerrennen. Nu denn. Wirklich Interessanten spielte sich etwas weiter hinten im Gesamt feld ab:Die für uns wichtigen Fragen des Tages lauteten: Fährt Alex Nikolopoulos mal wieder die schnellste Radzeit, obwohl er zwei von drei Runden allein kreiseln musste und, irgendwie heute wichtiger (warum bloß??) schießt seine Frau Julia das Ding heute ab? Die Profifraktion der Damen in Form der Dauersiegerinnen Jenny Schulz und Natascha Schmitt nämlich war bei diesem Schitwetter zuhause geblieben und damit hatte Julia sehr gute. Das wusste sie selbst offensichtlich sehr gut, denn vor dem Rennen konnte man ihr fast mehr Nervosität ansehen als vorm Ironman auf Hawaii. Darauf angesprochen hieß es kurz und knapp „Rennen ist Rennen!“. Alles klar, na dann los:
Startschuss 11:45h
Alles ballert los wie von der Tarantel gestochen, besonders Alex. Oh, ob das gut geht?

Durchlauf nach Laufrunde # 1:
Aha, Alex wird schon langsamer, 1min Rückstand auf die Spitze – entledigt sich der Zip-felmütze. Julia als 4. Frau, nur 20 sec hinter der Ersten – Mütze sitzt!

Kilometer 4,8/5 des ersten Laufsplits
Alex wird sichtlich langsamer, 2min zurück. Julia auf Platz 5, 30sec zurück, ernste Miene.
Radkilometer 7,5/22
Alex allein ca. 1:50min hinter Rudi, dem Organgebehemdeten Schnellläufer, holt aber auf, ca. 40sec vor ihm eine 4er-Gruppe. 3min später: Julia führt, fährt aber allein in Runde zwei ein, hinter ihr reihen sich die Damen in Grüppchen von Herren ein. Mal schauen.
Radkilometer 15/22
Alex immer noch alleine irgendwo um Platz 10, die 4er-Gruppe noch 20sec vor ihm. Julia hat mittlerweile auch ein Grüppchen gefunden und mehr als 1min Vorsprung auf die zweite Frau.

Radkilometer 22/22 Eingang Wechselzone 2
Alex hat die 4er-Gruppe aufgefahren und biegt als 5. zum letzten Wechsel ab. Die Wech-selzone aber kommt für ihn aber offensichtlich zu früh, er hat die Schuhe noch an, ist überrascht, schon vom Rad zu müssen. Was immer er in der Wechselzone veranstaltet, er kommt als 9. wieder raus.
Julia kommt mit ihrer Gruppe in der Wechselzone an, führt mit mind. 2min. Als sie auf die letzten 2,5km geht, kommen gerade die Plätze 2-5 der Damen ins Stadion. Wir schicken das Führungsfahrrad hinter ihr her, ihr zu sagen, sie hätte 90sec Vorsprung, mindestens.

Zielbereich, 1:09h
Alex hält sich auf Platz 9, hat genug Zeit & Energie, noch für den Zieleinlauf die Zipfel-mütze zu greifen. Farblich ist das Dress der beiden 100% Zipfelmützenkompatibel.
Zielbereich; 1:19h
Julia und sonst… niemand! Sie hat’s abgeschossen! Der Versuch allerdings, ihr 200m vorm Ziel wieder die Zipfelmütze anzureichen misslingt. Wie ich später erfahre, wollte die die 1:20h noch knacken, was leider um ganze 15sec misslingt. Im Ziel ist sie völlig platt aber verdammt glücklich. Die gesamte Zipfelmützenfraktion herzt das Mädchen und läßt sie hoch laben.
Vereinsheim PSV Ffm, 13:55h
„Yesssss!“ tönt es durch den Raum. Ich gucke kurz hoch, sehe ein breites Grinsen auf des Dicken Gesicht und vernehme: „Beste Radzeit!“. Mit Rudi & Co. am Start war mehr nicht drin. Dafür darf Julia jetzt (allein???) zu nem Spiel der Eintracht ins Waldstadion gehen, Honig schlecken und für €15 beim Laufshop einkaufen.
Vorm Vereinsheim des PSV Ffm, 14:45h
Alex und Julia sind schon lange losgezogen, da vertilgt die Zuschauercrew den jetzt zu verschenkenden Kuchen und lassen sich den heissen Äppler gut schmecken.
Die verbotene Stadt, 15:10h
Für einen kurzen Abstecher zum Radcross am Bornheimer Hang, jetzt wieder im Regen, hab ich meine andere Hälfte leider nicht überreden können und so landen wir, einigerma-ßen trocken wieder zuhause an.
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