Special Spessartchallenge I - Florian Brosch



Vor jedem Wettkampf kusieren ja immer viele Gedanken im Kopf herum: Bin ich fit? Welche Platzierung ist drin? Wie stark ist die Konkurrenz? Hoffentlich habe ich einen guten Tag!

Bei der Spessartchallenge kommt aber auch immer noch dazu, dass man vor dem heimischen Publikum die bestmögliche Leistung bringen möchte und deshalb der Druck und die eigene Erwartungshaltung sehr hoch ist. Letztes Jahr konnte ich leider nicht an der Spessartchallenge teilnehmen, das Jahr zuvor war ich auf dem 2. Platz gelandet, also war dieses Jahr (gerade nach der Verletzung im Sommer) alles drin.

Die letzten fünf Wochen mit drei Wettkämpfen haben mir aber gezeigt, dass ich gut drauf bin und mich läuferisch nicht verstecken muss. Auch wenn klar war, dass ein paar Athleten noch schneller laufen können. Aber man möchte sich ja auch mit sportlichen Größen messen, um zu wissen, wo man im direkten Vergleich steht. Ich konnte also theoretisch locker an den Stadtlauf drangehen.

Theoretisch-denn schon beim Firmenlauf wurde mir klar, dass viele der Orber und auch der TVler mir sehr viel zutrauten, da wurde von Podest geredet... Verrückt, dachte ich noch am Freitagabend. Ich wollte doch eigentlich ohne Druck starten, schauen was drin ist und auf alle Fälle ne Menge Spaß beim Wettkampf in meinem Heimatort haben... Morgens noch in der Bikeschmiede gearbeitet und dann stieg auch schon die Anspannung, doch beim Startschuss und dem gemeinsamen Start mit den Teammitgliedern überwog die Freude über das geile Rennen.

Konstant gelaufen konnte ich dann in der vorletzten Runde auch noch den bis dahin drittplatzierten Challenger überholen und mich somit hinter den Favoriten Bresser und Moldan einreihen. Mit der Zeit von 35.03min war ich auch durchaus zufrieden, ist doch die Strecke nicht komplett flach und die größte Anstrengung noch vor einem.

Also Podestplatz nach dem Stadtlauf, krass... Und die Beine fühlen sie zwar schwer an, aber noch im grünen Bereich. Die Pastaparty habe ich dann aber doch ausgelassen, ich habe einfach gemerkt, dass es mir nicht gut tut, wenn mir zu viele Leute sagen, dass doch jetzt einiges drin ist. Ich mache mir dann einfach zu viel Druck, auch wenn es von den Personen nur gut gemeint ist.

Am Abend dann wieder eine Flut von Gedanken: MTB Rennen? Schaffe ich das? Vor zwei Jahren vollkommen am Horst eingegangen, passiert das dieses Jahr wieder? Hoffentlich regnet es nicht, ich bin tatsächlich vor zwei Jahren das letzte MTB Rennen gefahren...

Trotzdem konnte ich gut schlafen und nach dem einfahren morgens auf der Rolle zuhause merkte ich, dass sich die Beine doch verhältnismäßig gut anfühlten. Meine Taktik war, einfach wieder relativ konstant zu fahren, bei den Abfahrten nicht zu viel riskieren und eine gute Gruppe erwischen. Im Kopf existierte nur der Gedanke an die Hochstraße, an der eine supergeile Stimmung war und danach an den Horst, wo eine Radflasche mit Cola auf mich wartete. Es lief super, ich konnte eine gute Gruppe gleich vor dem Markberg erreichen und bis zum kurzen Tal dann mit Rafael zusammen fahren. Ich war so froh, dass ich den Horst gut hochkam, bin ich ihn in den letzten Jahren doch schon unzählige Male im Training gefahren... Im Ziel erfuhr ich, dass ich der viertplatzierte der Challenge-Wertung war, super gelaufen!!!

Zuhause mit Teamkollege Jörn Gabler hatten wir keine Lust mehr auf den kräftezehrenden Berglauf, aber jetzt kamen bei mir das erste Mal die Gedanken an das Podium. Ich musste vor Thomas Lauterbach ins Ziel kommen und dann war ich tatsächlich auf dem 3. Gesamtplatz... Also bin ich gleich hinter der Spitzengruppe bestehend aus Bresser, Moldan, Müller und einem reinen Läufer den Schießwinkel hinaufgelaufen. Auf dem langen Bergabweg konnte ich noch Müller und den Läufer überholen und konnte auf dem 3.Platz zum Wartturm laufen. Wie jedes Jahr der gleiche Gedanke auf den letzten Metern: Wenn ich jetzt gehen würde, wäre ich doch genauso schnell, warum mache ich es nicht? Aber dann stehen da doch jedes Jahr die Zuschauer und der Gedanke ist auch schon wieder verflogen. Der Zieleinlauf ist der Wahnsinn, Tunnelblick:nur noch klatschende Hände, eine Moderatorstimme und dann ist es geschafft! Tatsächlich den 3.Platz bei einem gut besetzten Feld erreicht und beim MTB fahren super durchgekommen.

Ich glaube, so richtig realisiert habe ich es erst am nächsten Tag, wie ich die Zeitung aufgeschlagen habe und dann schwarz auf weiss lesen konnte, dass ich den 3. Platz erreicht habe.

Man freut sich natürlich immer über gute Platzierungen, aber es ist unbeschreiblich, wenn man beim Rennen in seiner Heimat gut abschneidet und so viele Leute mitfiebern!!"

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