
In diesem Jahr hatten drei Athleten des TV Bad Orb die Qualifikation für die WM im Ironman-Triathlon auf Hawaii geschafft: Julia und Alexander Nikolopoulos hatten sich im Sommer bei den Europameisterschaften in Frankfurt qualifiziert, Tim Stutzer das Ticket bereits im letzten Herbst in Florida gelöst.
Gemeinsam standen die drei damit am 08. Oktober an der Startlinie des berühmtesten Triathlons der Welt. Da es für alle drei nicht die Premiere auf der schwül-warmen Pazifikinsel war, hatten sie sich über das reine Bewältigen der Distanzen auch ambitionierte sportliche Ziele gesetzt. Nach seinem dritten Platz bei den Europameisterschaften hatte Alexander Nikolopoulos auch einen Platz auf dem Treppchen bei der Weltmeisterschaft im Visier. Zwar war seine Frau Julia in Frankfurt als Europameisterin noch erfolgreicher gewesen, da sie aber ebenso wie Tim Stutzer eher Rennen in kühleren Gefilden bevorzugt, waren ihre Erwartungen etwas geringer. Genau wie Stutzer hatte sie sich vorgenommen, unter die besten 100 ihrer Geschlechtergenossen zu kommen.
Trotz einiger Motivationslöcher in der sehr langen Vorbereitung auf ein Rennen so spät im Jahr, reisten die Kurstädter nach einer guten Vorbereitung voller Vorfreude zum Rennen an. Die Woche vor dem Rennen nutzten sie dann, um sich mit lockerem Training auf den Wettkampfstrecken den letzten Schliff zu holen. Schnell aber war der 08. Oktober gekommen und für die Amateure fiel der Startschuss zum Rennen um sieben Uhr früh. Glücklicherweise kamen alle drei Athleten ohne größere Belessuren durch das oft als Waschmaschine bezeichnete Schwimmen der mehr als 1.800 Teilnehmer. Trotzdem waren nicht alle Orber mit ihrer Leistung in der Auftaktdisziplin zufrieden. Blieb Tim Stutzer mit einer Zeit von knapp 1:04h noch im Soll, so lagen die Zeiten von Alexander (1:09h) und Julia (1:20h) Nikolopoulos doch einiges unterhalb der Erwartungen und Wünsche. Da aber jetzt die stärkste Disziplin der Kurstädter folgen sollte, machten sie sich auf zu einer Aufholjagd durch das Feld. Am besten schlug sich dabei Alexander Nikolopoulos, der sich mit einer sehr guten Radzeit von 4:44h von Platz 822 nach dem Schwimmen um mehr als 700 Plätze auf Gesamtrang 107 nach vorn schieben konnte. Bei diesem rasanten Ritt durch die Lavawüste Hawaiis überholte er gegen Ende der Radstrecke auch Tim Stutzer, der mit einer etwas langsameren Radzeit von (4:49h) knapp eine Minute nach ihm den Wechsel zum Laufen erreichte. Ebenfalls schnell unterwegs war Julia Nikolopoulos, die ihre Radzeit von 2009 um mehr als 20 Minuten unterbieten konnte und eine Zeit von unter fünfeinhalb Stunden nur knapp verpasste.
Schon zu diesem Zeitpunkt aber war klar, dass die gesteckten Ziele zu erreichen für alle drei Athleten sehr schwer werden würde. Denn beim diesjährigen Rennen waren die äußeren Bedingungen zunächst, insbesondere auf der Radstrecke besonders gut und ermöglichten sehr schnelle Zeiten. So wurde 2011 der mehr als 15 Jahre bestehende Streckenrekord durch den Australier Craig Alexander auf eine Zeit von 8:03:56h geschraubt. Nichts anderes als jeweils eine persönliche Bestzeit auf der Marathonstrecke hätte es auch für die Kurstädter erfordert, ihre Wunschziele noch zu erreichen. Laufbestzeiten aber gerade hohen Temperaturen und hoher Luftfeuchte zu erzielen ist keine einfache Sache und so wurde es für alle ein harter Tag. Am besten mit den Temperaturen von bis zu 33 Grad kam Alexander Nikolopoulos zurecht, der lange auf Kurs lag, seine Laufbestzeit von 2010 tatsächlich zu unterbieten. Tim Stutzer dagegen kam erneut mit der drückenden Hitze auf den ersten Laufkilometern gar nicht zurecht und musste bereits nach vier Kilometern Gehpausen einlagen, womit sein Rennen im wahrsten Wortsinn „gelaufen“ war. Auch Julia Nikolopoulos hatte mit der Hitze sehr zu kämpfen, konnte aber zumindest konstant durchlaufen. Für alle aber stand an jeder der 25 Verpflegungsstationen das immer gleiche Ritual an: So viele Eiswasserschwämme, Cola- und Eis greifen, wie eben möglich, um den Körper irgendwie zu überzeugen, weiterhin Leistung zu bringen. Diese Prozedur sorgte auch bei Tim Stutzer dafür, dass er, nachdem er für die ersten zehn Kilometer mehr als 75 Minuten statt geplanter 48 Minuten gebraucht hatte, wieder in einen halbwegs flotten Laufschritt wechseln konnte. Zum Glück für alle Athleten bezog sich der Himmel gegen Nachmittag etwas und die berüchtigte trockene Hitze auf der zweiten Marathonhälfte wurde etwas gemindert. So konnten alle Kurstädter auf der zweiten Marathonhälfte noch einmal aufdrehen. Am letzten Wendepunkt der Strecke im National Energy Laboratory Hawaii waren alle hoch gesteckten Ziele jedoch schon lange Makulatur. Wie so oft hatte sich die Insel als stärker erwiesen und Träume waren in der Sonne wie Butter geschmolzen. Zu diesem Zeitpunkt blieb nur, sich kleinere, noch erreichbare Ziele zu setzen. Für Alexander Nikolopoulos bedeutete dies, noch unter neuneinhalb Stunden ins Ziel zu kommen. Tim Stutzer schielte noch auf eine Zeit unter zehn, Julia Nikolopoulos unter elf Stunden. Wieder aber war es nur Alexander Nikolopoulos, der auf dem Weg zurück nach Kailua-Kona die nötigen Kraftreserven mobilisieren und bald sicher sein konnte, dieses Sekundärziel noch zu erreichen. Ihm blieb sogar die Zeit, auf einen Freund, der zu nächst zu ihm aufgelaufen war, dann aber kurz vor dem Ziel eine Schwächephase erlebte, zu warten um mit diesem gemeinsam ins Ziel zu laufen So überquerte er als 177. der Gesamtwertung (36.AK 35) nach 9:29:31h die Ziellinie.
Trotz aller Anstrengungen war es seiner Frau und Tim Stutzer nicht vergönnt, unter zehn beziehungsweise elf Stunden zu bleiben. Dafür schmerzten die Beine an Ende des Marathons zu sehr und kosteten die Gehpausen zur Kühlung und Verpflegung zu viel Zeit. Stutzer erreichte das Ziel schlussendlich in 10:01:57h und belegte damit Gesamtrang 476 (118. AK 35). Julia Nikolopoulos schrammte noch knapper an der Stundenmarke vorbei: Ihre Endzeit lag lediglich 1:35min über der Elf-Stunden-Marke. Damit erreichte sie als 169. Frau (32. ihrer Altersklasse) das Ziel.
Richtig zufrieden war im Ziel, wo man wieder aufeinander traf, also keiner der drei. Alexander Nikolopoulos haderte mit seiner Schwimmzeit. Tim Stutzer war wegen der auf den ersten Laufkilometern verlorenen Zeit unzufrieden, insbesondere weil ihm dies hier bereits zum dritten Mal passiert war. Julia Nikolopoulos war einfach total erschöpft und meinte nur, man müsse sich ab jetzt auf Rennen in Skandinavien oder besser, der Arktis, verlegen. Darin stimmten sie und Tim Stutzer schnell überein.
Doch dann trafen sich die Athleten kurz vor dem mitternächtlichen Zielschluss, um die ausdauerndsten der Eisenmänner nach fast 17 Stunden auf den letzten Metern zu feiern. Es dauerte dort nicht lange, bis die seltsam feierliche und faszinierende Stimmung, die nur dieser Ort zu dieser bestimmten Zeit zu erzeugen vermag, ihre Wirkung entfaltete. Und auf einmal war man sich nicht mehr ganz so sicher, ob 2011 wirklich die letzte Reise zum Triathlon nach Hawaii gewesen sein sollte.
Gemeinsam standen die drei damit am 08. Oktober an der Startlinie des berühmtesten Triathlons der Welt. Da es für alle drei nicht die Premiere auf der schwül-warmen Pazifikinsel war, hatten sie sich über das reine Bewältigen der Distanzen auch ambitionierte sportliche Ziele gesetzt. Nach seinem dritten Platz bei den Europameisterschaften hatte Alexander Nikolopoulos auch einen Platz auf dem Treppchen bei der Weltmeisterschaft im Visier. Zwar war seine Frau Julia in Frankfurt als Europameisterin noch erfolgreicher gewesen, da sie aber ebenso wie Tim Stutzer eher Rennen in kühleren Gefilden bevorzugt, waren ihre Erwartungen etwas geringer. Genau wie Stutzer hatte sie sich vorgenommen, unter die besten 100 ihrer Geschlechtergenossen zu kommen.
Trotz einiger Motivationslöcher in der sehr langen Vorbereitung auf ein Rennen so spät im Jahr, reisten die Kurstädter nach einer guten Vorbereitung voller Vorfreude zum Rennen an. Die Woche vor dem Rennen nutzten sie dann, um sich mit lockerem Training auf den Wettkampfstrecken den letzten Schliff zu holen. Schnell aber war der 08. Oktober gekommen und für die Amateure fiel der Startschuss zum Rennen um sieben Uhr früh. Glücklicherweise kamen alle drei Athleten ohne größere Belessuren durch das oft als Waschmaschine bezeichnete Schwimmen der mehr als 1.800 Teilnehmer. Trotzdem waren nicht alle Orber mit ihrer Leistung in der Auftaktdisziplin zufrieden. Blieb Tim Stutzer mit einer Zeit von knapp 1:04h noch im Soll, so lagen die Zeiten von Alexander (1:09h) und Julia (1:20h) Nikolopoulos doch einiges unterhalb der Erwartungen und Wünsche. Da aber jetzt die stärkste Disziplin der Kurstädter folgen sollte, machten sie sich auf zu einer Aufholjagd durch das Feld. Am besten schlug sich dabei Alexander Nikolopoulos, der sich mit einer sehr guten Radzeit von 4:44h von Platz 822 nach dem Schwimmen um mehr als 700 Plätze auf Gesamtrang 107 nach vorn schieben konnte. Bei diesem rasanten Ritt durch die Lavawüste Hawaiis überholte er gegen Ende der Radstrecke auch Tim Stutzer, der mit einer etwas langsameren Radzeit von (4:49h) knapp eine Minute nach ihm den Wechsel zum Laufen erreichte. Ebenfalls schnell unterwegs war Julia Nikolopoulos, die ihre Radzeit von 2009 um mehr als 20 Minuten unterbieten konnte und eine Zeit von unter fünfeinhalb Stunden nur knapp verpasste.
Schon zu diesem Zeitpunkt aber war klar, dass die gesteckten Ziele zu erreichen für alle drei Athleten sehr schwer werden würde. Denn beim diesjährigen Rennen waren die äußeren Bedingungen zunächst, insbesondere auf der Radstrecke besonders gut und ermöglichten sehr schnelle Zeiten. So wurde 2011 der mehr als 15 Jahre bestehende Streckenrekord durch den Australier Craig Alexander auf eine Zeit von 8:03:56h geschraubt. Nichts anderes als jeweils eine persönliche Bestzeit auf der Marathonstrecke hätte es auch für die Kurstädter erfordert, ihre Wunschziele noch zu erreichen. Laufbestzeiten aber gerade hohen Temperaturen und hoher Luftfeuchte zu erzielen ist keine einfache Sache und so wurde es für alle ein harter Tag. Am besten mit den Temperaturen von bis zu 33 Grad kam Alexander Nikolopoulos zurecht, der lange auf Kurs lag, seine Laufbestzeit von 2010 tatsächlich zu unterbieten. Tim Stutzer dagegen kam erneut mit der drückenden Hitze auf den ersten Laufkilometern gar nicht zurecht und musste bereits nach vier Kilometern Gehpausen einlagen, womit sein Rennen im wahrsten Wortsinn „gelaufen“ war. Auch Julia Nikolopoulos hatte mit der Hitze sehr zu kämpfen, konnte aber zumindest konstant durchlaufen. Für alle aber stand an jeder der 25 Verpflegungsstationen das immer gleiche Ritual an: So viele Eiswasserschwämme, Cola- und Eis greifen, wie eben möglich, um den Körper irgendwie zu überzeugen, weiterhin Leistung zu bringen. Diese Prozedur sorgte auch bei Tim Stutzer dafür, dass er, nachdem er für die ersten zehn Kilometer mehr als 75 Minuten statt geplanter 48 Minuten gebraucht hatte, wieder in einen halbwegs flotten Laufschritt wechseln konnte. Zum Glück für alle Athleten bezog sich der Himmel gegen Nachmittag etwas und die berüchtigte trockene Hitze auf der zweiten Marathonhälfte wurde etwas gemindert. So konnten alle Kurstädter auf der zweiten Marathonhälfte noch einmal aufdrehen. Am letzten Wendepunkt der Strecke im National Energy Laboratory Hawaii waren alle hoch gesteckten Ziele jedoch schon lange Makulatur. Wie so oft hatte sich die Insel als stärker erwiesen und Träume waren in der Sonne wie Butter geschmolzen. Zu diesem Zeitpunkt blieb nur, sich kleinere, noch erreichbare Ziele zu setzen. Für Alexander Nikolopoulos bedeutete dies, noch unter neuneinhalb Stunden ins Ziel zu kommen. Tim Stutzer schielte noch auf eine Zeit unter zehn, Julia Nikolopoulos unter elf Stunden. Wieder aber war es nur Alexander Nikolopoulos, der auf dem Weg zurück nach Kailua-Kona die nötigen Kraftreserven mobilisieren und bald sicher sein konnte, dieses Sekundärziel noch zu erreichen. Ihm blieb sogar die Zeit, auf einen Freund, der zu nächst zu ihm aufgelaufen war, dann aber kurz vor dem Ziel eine Schwächephase erlebte, zu warten um mit diesem gemeinsam ins Ziel zu laufen So überquerte er als 177. der Gesamtwertung (36.AK 35) nach 9:29:31h die Ziellinie.
Trotz aller Anstrengungen war es seiner Frau und Tim Stutzer nicht vergönnt, unter zehn beziehungsweise elf Stunden zu bleiben. Dafür schmerzten die Beine an Ende des Marathons zu sehr und kosteten die Gehpausen zur Kühlung und Verpflegung zu viel Zeit. Stutzer erreichte das Ziel schlussendlich in 10:01:57h und belegte damit Gesamtrang 476 (118. AK 35). Julia Nikolopoulos schrammte noch knapper an der Stundenmarke vorbei: Ihre Endzeit lag lediglich 1:35min über der Elf-Stunden-Marke. Damit erreichte sie als 169. Frau (32. ihrer Altersklasse) das Ziel.
Richtig zufrieden war im Ziel, wo man wieder aufeinander traf, also keiner der drei. Alexander Nikolopoulos haderte mit seiner Schwimmzeit. Tim Stutzer war wegen der auf den ersten Laufkilometern verlorenen Zeit unzufrieden, insbesondere weil ihm dies hier bereits zum dritten Mal passiert war. Julia Nikolopoulos war einfach total erschöpft und meinte nur, man müsse sich ab jetzt auf Rennen in Skandinavien oder besser, der Arktis, verlegen. Darin stimmten sie und Tim Stutzer schnell überein.
Doch dann trafen sich die Athleten kurz vor dem mitternächtlichen Zielschluss, um die ausdauerndsten der Eisenmänner nach fast 17 Stunden auf den letzten Metern zu feiern. Es dauerte dort nicht lange, bis die seltsam feierliche und faszinierende Stimmung, die nur dieser Ort zu dieser bestimmten Zeit zu erzeugen vermag, ihre Wirkung entfaltete. Und auf einmal war man sich nicht mehr ganz so sicher, ob 2011 wirklich die letzte Reise zum Triathlon nach Hawaii gewesen sein sollte.
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